Der FC Bayern vor dem ersten Heimspiel der Saison – Alles Wichtige zum Duell gegen den VfL Wolfsburg

Liebe Red Eagles,
an diesem Wochenende steht für alle Bundesligisten der zweite Spieltag ein. Nach dem Gala-Auftritt des Rekordmeisters beim 6:1 in Frankfurt zum Auftakt trifft der FC Bayern am späten Sonntagnachmittag im ersten Heimspiel der Saison um 17:30 Uhr (live auf DAZN) zuhause auf den VfL Wolfsburg. In diesem Vorbericht geht es um den Kader, die Aufstellung, die Statistik sowie die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann (35) vor dem ersten Heimspiel der Saison.

Ohne Coman, Goretzka und Choupo gegen Wolfsburg
Julian Nagelsmann muss im ersten Heimspiel der Saison gegen Wolfsburg neben Kingsley Coman (26/Sperre) auch auf Leon Goretzka (27/Reha nach Knie-Op) sowie Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting (32/Reha nach Nierenstein-Op) verzichten. Nicht im Kader werden außerdem wohl Adrian Fein (23), Paul Wanner (16) und Bouna Sarr (30) sein.

Never change a winning team – Muss Sané wieder auf die Bank?
Ja, das ist sicher. Grund: Seine Kollegen brannten beim 6:1 in Frankfurt ein Offensivfeuerwerk vom Feinsten ab. Mit diesem Endstand war aufgrund der guten Form der Eintracht in der Vorbereitung nicht unbedingt zu rechnen, wenn auch man sich hierbei nicht so sicher sein konnte. Die Gründe liegen fast auf der Hand. Nach dem Abgang von Superstar Robert Lewandowski ist das Spiel des Rekordmeisters fortan nicht mehr auf einen modernen Mittelstürmer zugeschnitten. Für die Offensivakteure wie Gnabry, Musiala, Müller und Mané ergeben sich somit mehr Freiheiten, die sie mit ihrer Klasse ausnutzen können. Die Bayern sind für die Gegner simit noch schwerer auszurechnen als zu Lewandowski-Zeiten, dadurch dass die Variabilität im Angriffsspiel immer größer wird. Mit den Neueinkäufen steigt der Druck sowohl bei Trainer Julian Nagelsmann als auch bei den Spielern selbst in dieser Saison zu liefern und Titel zu holen. Es ist noch viel zu früh, um eine Saisonprognose zu machen und ein Zwischenfazit zu ziehen. Fakt ist aber: Der FC Bayern präsentiert sich in einer bestechenden Frühform, die es eine Saison lang schwierig zu halten sein wird. Die große Frage für mich: Wer sorgt für die schmutzigen Siege, wenn der Ferrari offensiv einmal nicht ins Rollen kommt? Diese Frage wird man vermutlich erst zur Winterpause oder im Februar, wenn es ganz ernst wird, beantworten können. Unabhängig davon sind die Münchner auf jeder Halbposition doppelt besetzt und haben eine größere Qualität in der Breite als in den letzten beiden Jahren. Ein Spieler stach in Leipzig und Frankfurt hervor: Jamal Musiala. Mit diesen Leistungen ist der 19-Jährige aus der Bayern-Startelf nicht wegzudenken und auf dem besten Wege zum Stammspieler. Für Leroy Sané bleibt trotz der Coman-Sperre erneut nur die Bank. Im wichtigen WM-Jahr ist die Situation für den Flügelflitzer schwieriger denn je.
Im Tor steht Manuel Neuer (36). In der Abwehr fungieren Benjamin Pavard (26), Dayot Upamecano (24), Lucas Hernandez (26) und Alphonso Davies (21). Auf der Sechserposition dürften wohl Joshua Kimmich (27) und Marcel Sabitzer (28) beginnen. Die Außenpositionen besetzen Jamal Musiala (18) und Thomas Müller (32). Vorne stürmen Serge Gnabry (27) und Sadio Mané (30).

Die Statistik gegen Wolfsburg
45 der 58 Aufeinandertreffen zwischen beiden Teams gewann der FC Bayern. 4 Mal gingen die Wölfe als Sieger vom Platz. 9 Mal trennte man sich Remis. Bei der letzten Partie im Mai diesen Jahres gab es ebenfalls ein Remis (2:2). FCB-Torschützen: Stanisic (17.), Lewandowski (40.)

Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann vor dem ersten Heimspiel
Nagelsmann betont: „Grundsätzlich hat man als Trainer für jeden Spieler Überlegungen. Wenn man etwas ändert, gibt es zwei Gesichtspunkte – Leistung und Belastung. Aus beiden Punkten brauchen wir nichts ändern. In den letzten Spielen haben wir immer früh gewechselt. Es ist jeder wichtig im Kader. Es gibt keinen Grund, etwas zu wechseln und ich gehe nicht davon aus, dass ich etwas ändern werde, außer es passiert etwas Außergewöhnliches.“ Zu Sané. „Klar ist er nicht zufrieden, dass er nicht beginnt. Es ist aber wie bei Matthijs, seine Konkurrenten machen es sehr gut. Jamal ist sehr gut drauf. Leroy ist einer, der nicht beleidigt ist, sondern er ist einer, der versucht anzupacken und etwas zu verändern. Du brauchst auch immer wieder Spieler von der Bank, die den Unterschied machen können.“ Über Kovac. „Ich habe keinen privaten Kontakt zu ihm, daher kann ich es nicht einschätzen. Was ich so sehe, ist er ein emotionaler Trainer. Ich wünsche ihm viel Erfolg mit Wolfsburg, nicht zwingend am Sonntag, aber in den darauffolgenden Spielen.“ Zur Form von Hernandez und Upamecano. „Beide sind sehr konzentriert, machen keine leichten Fehler. Sie haben mit Ball einen Tick Geduld dazu gewonnen und haben eine bessere Passqualität. Bei Upa ist ein sehr großes Plus, dass er sehr fit aus dem Urlaub gekommen ist. Er hat keine körperlichen Beschwerden. Beide sind aktuell in der Lage, sehr, sehr gute Leistungen abzurufen.“ Zur Geschwindigkeit im Offensivspiel. „So viel schneller sind wir nicht geworden, wir haben eine sehr hohe Spielgeschwindigkeit, besonders im letzten Drittel aufgrund von vielen ähnlichen Spielertypen, die gerne miteinander zocken und sich viel bewegen.“ Zur Taktik gegen tiefstehende Gegener. „Das ist relativ normal gegen Bayern. Wir haben diese Woche nochmal trainiert, wie es ist, wenn ein Gegner tiefer verteidigt. Wir werden auch gegen tief stehende Gegner durch die Struktur, die wir in dieser Woche noch einmal versucht haben, reinzubringen, Lücken reißen. Es ist nicht so attraktiv und einfach, gegen tief stehende Gegner zu spielen. Das wird am Sonntag aber denke ich eher nicht so sein. Wolfsburg variiert in ihrem Pressing. Ich bin guter Dinge, dass es ein attraktives Spiel wird, Wolfsburg hat auch einen gewissen Anspruch, durch die Saison zu kommen. ich gehe davon aus, dass sie auch gewinnen wollen.“ Über Mané. „Da kann man die Abschiedsworte von Jürgen Klopp zitieren: Vom ersten Tag an hat er den Klub und die Mannschaft verbessert. Er ist sehr demütig, ein extremer Team-Spieler, stellt seine Ansprüche hinten an. Er hatte schon extrem viele Erfolge, aber er ist ein ganz bescheidener Top-Spieler, der immer gewinnen möchte und auch seine Mitspieler dahin tragen möchte. Er versucht, die Leute mitzunehmen, deshalb kommt er gut an.“ Zu Sabitzer. „Die Entwicklung ist gut. Er hat eine sehr gute Qualität. Im letzten Jahr hat er einen Tick zu viel zurück und verhalten gespielt. Er ist defensiv sehr wichtig für uns, ist ein sehr guter Gegenpressing-Spieler, hat in Frankfurt auch einige mögliche Konter verhindert. Er hat eine sehr gute Gabe, das Spiel zu beschleunigen und ist deutlich selbstbewusster. Er ist beliebt in der Gruppe.“ Über Urbayer Müller. „Die Position von Thomas ist sehr ähnlich wie letztes Jahr. Er hat eine gute Gabe, Räume zu erkennen und hat eine gute Abstimmung mit Serge. In der Position kann er wechseln zwischen Stürmer und Zehner. Er wurde ja schonmal Raumdeuter genannt, das kann er gut. Trotz seiner Erfahrung und Erfolge befasst er sich sehr viel mit den Spielen, ist sehr wissbegierig. Er investiert viel in das, was ich und er haben möchten. Das ist ein Grund, warum er seit Jahren ein sehr erfolgreicher Spieler ist.“ Zum Comeback von Goretzka. „Den gibt es. Er ist jetzt gelaufen, es wird noch ein bisschen dauern, bis er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird. Er bekommt von mir die notwendige Zeit und ich frage nicht ständig nach, wann er zurückkommt. Ich hätte natürlich gerne, dass er morgen schon wieder dabei ist. Das Knie reagiert gar nicht, der Heilungsverlauf ist einen Tick positiver zu bewerten, als wir es eingeplant hatten.“ Über Vidovic und Wanner. „Ich bin sehr zufrieden. Paul und Gabi haben eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Sie sind beide nicht weit weg von einem Kaderplatz. Wir haben natürlich auf den Positionen einige Top-Stars. Die Art und Weise, wie Paul es gemacht hat in der Vorbereitung, ist sehr gut. Er ist immer noch ein sehr junger Kerl. Die Leistungsexplosion war da. Er wird jetzt Spielzeit sammeln im Derby der U19. Dafür hat er eine Botschaft von mir mitbekommen. Es geht darum, dass man erkennt, dass er einen Tick mehr investiert als ein normaler U19-Spieler. Von Gabi halte ich unfassbar viel, er ist eines der größten Talente in Deutschland auf dieser Position. Auch da ist die Konkurrenzsituation bei uns im Kader riesig. Er ist einer, der sich freut, wenn er in der U23 spielt, er ist sehr fleißig, sehr bescheiden. Wir werden schauen, was am sinnvollsten für seine Laufbahn ist. Er kann am Samstag gegen Unterhaching Gas geben und Sandro Wagner das Leben schwer machen.“ Zum Gegner. „Sie haben interessante Neuzugänge und Rückkehrer – Wimmer hat es in Bielefeld sehr gut gemacht. Mit Guilavogui hatten sie gegen Bremen mehr Stabilität, ich gehe davon aus, dass er spielen wird. Sie haben eine extrem schnelle Kette, da ist es schwierig durch zu kommen. Sie haben eine sehr gute Kompaktheit, versuchen das Spielfeld kurz zu halten. Sie sind aggressiv im Gegenpressing, haben eine gute Mannorientierung im Verteidigen, sprich du brauchst viele gegengleiche Bewegungen, um Freiräume zu kreieren. Auf der Bank hatten sie in Bremen sehr gute Spieler, wie Max Kruse als Beispiel. Es ist eine sehr gute Mannschaft, ein sehr guter Kader. Ich erwarte sie in unterschiedlichen Angriffshöhen und nicht dass sie sich hinten einigeln. Sie werden mitspielen und gewinnen wollen. Ich gehe nicht von einem offenen Visier aus, aber auch nicht von einem vakuumverpackten Helm.“ Zum Wechselkontingent. „Ich finde fünf Wechsel grundsätzlich gut, ich bin zufrieden mit der Anzahl von Wechseln. Dass das in drei Wechselslots passiert, finde ich auch sinnvoll.“ Über Christian Streich. „Er ist eine Ikone in Freiburg und in der Bundesliga generell. Er entwickelt die Mannschaft immer wieder zu einem Top-Team. Sie haben ein hervorragendes Scoutingsystem. Der eine oder andere Spieler kommt auch gerne nach Freiburg zurück – das ist ein guter Indikator und ein sehr gutes Zeichen. Wenn man zu wenig investiert, kann er glaube ich auch ein harter Knochen sein. Er ist einfach ein cooler Fetzen und macht sich über die marzipanösen Dinge in diesem Geschäft keine Gedanken. Er will seine Jungs verbessern und erfolgreich sein. Ich schätze ihn unglaublich.“

Außer den oben erwähnten Akteuren ist der restliche Kader fit und einsatzbereit. Man darf daher gespannt sein, wem Nagelsmann das Vertrauen für einen Einsatz in der Startelf schenkt.

So könnte Bayern spielen: Neuer – Pavard, Upamecano, Hernandez, Davies – Kimmich, Sabitzer – Musiala, Müller – Gnabry, Mané


Der FC Bayern trifft am späten Sonntagnachmittag (17:30 Uhr) zuhause im ersten Heimspiel der Saison auf den VfL Wolfsburg. Der Hauptoffizielle Schiedsrichter steht bislang (Stand, Freitag, 16 Uhr) noch nicht fest.

Jetzt wünsche ich euch allen noch ein schönes Wochenende!

Euer Red Eagles Mitglied Johannes