Liebe Red Eagles,
nach dem ersten Spieltag geht es für zwei Bundesligisten nun in eine englische Woche. Zum zehnten Mal in Folge steht der FC Bayern als amtierender Deutscher Meister im Supercupfinale. Der Gegner heißt Borussia Dortmund. Am morgigen Dienstagabend um 20:30 Uhr (live auf Sat 1/Sky) treffen beide Teams im Signal-Iduna-Park in Dortmund aufeinander. In diesem Vorbericht geht es um eine Einschätzung, den Kader, die Aufstellung, Statistik sowie die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann (33) vor dem Spiel gegen den BVB.
Holt Nagelsmann den ersten Bayernsieg gegen den Angstgegner?
Dieses Team hat leicht die Nase vorn. Beide Mannschaften sind so etwas wie Dauerparkgäste im DFL-Supercup. Der Rekordmeister kämpft bereits zum 15. Mal um die Trophäe, der BVB steht zum 12. Mal im Finale. Der 22. Supercup wird zugleich das neunte Aufeinandertreffen zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. In den letzten acht Spielen schafften beide jeweils vier Siege. Die Mannschaft aus München konnte den 5,5 Kilogramm schweren Pokal 2012, 2016 und 2018 in die Höhe stemmen, der BVB 1989, 2013, 2014 und 2019. Holt sich der FC Bayern den Supercup erneut in die Landeshauptstadt, wäre es bereits der neunte Gewinn in diesem Wettbewerb. Doch der BVB hat diesmal die Nase leicht vorn. Der BVB egalisierte mit dem 5:2 gegen Frankfurt nicht nur den Bayern-Auftaktrekord (7. Sieg in Serie beim Bundesligaauftakt), sondern zeigte vor allem guten Fußball. Haaland, Reyna, Hazard und Reus warfen die Tormaschine an, insbesondere der Norweger Haaland war am Samstagabend nicht zu stoppen. Der FC Bayern auf der anderen Seite vergab zahlreiche Chancen und hatte bei zwei strittigen Strafraumentscheidungen Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf den Punkt zeigte. Insgesamt wartet Nagelsmann nun seit 5 Spielen auf seinen ersten Saisonsieg. Auch wenn der BVB ein klein bisschen die Nase vorne hat, dürfte es spannend zu sehen sein, wer am Ende das Spiel gewinnt. Holt Nagelsmann gegen seinen Angstgegner jetzt den ersten Bayern-Sieg? Der Supercup wird’s zeigen…
Mit dem Gladbach-Kader zum BVB! Nur ein Fragezeichen!
Julian Nagelsmann muss im Duell gegen den BVB auf drei Stammkräfte verzichten. Neben Benjamin Pavard (25/Sprunggelenk) fehlen dem neuen Coach auch Lucas Hernandez (25/Aufbautraining nach Knie-Op) und Marc Roca (24/Außenbandriss im Sprunggelenk). Der Franzose Corentin Tolisso (26), der in diesem Sommer den Verein noch verlassen könnte, kann sich laut Nagelsmann berechtigte Hoffnungen auf einen Kaderplatz machen. Am Wochenende konnte er bei der U23 mittrainieren.
Spielt Bayern wie gegen Gladbach?
Gegen den persönlichen Angstgegner dürfte Nagelsmann auf die selbe Startelf wie gegen Gladbach setzen. Im Tor steht Manuel Neuer (34). In der Abwehr fungieren Josip Stanisic (21), Dayot Upamecano (22), Niklas Süle (25) und Alphonso Davies (20). Auf der Sechs dürften Joshua Kimmich (26) und Leon Goretzka (26) die Nase vorn haben. Die Außenbahnen besetzen Leroy Sane (25) und Serge Gnabry (26). Auf der Zehn wird wie immer Thomas Müller (31) gesetzt sein. Vorne stürmt Robert Lewandowski (32).
Die Statistik gegen den BVB
62 der 129 Aufeinandertreffen entschied der FC Bayern für sich, 33 Mal gewann die Borussia aus Dortmund. 34 Mal trennte man sich Remis. Im letzten Spie (März 2021) setzten sich die Münchner zuhause mit 4:2 im Klassiker durch. FCB-Torschützen: Lewandowski (26./44.*/90.), Goretzka (88.)
* = Foulelfmeter
Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann vor dem Supercup
Nagelsmann trauert: „Herzliches Beileid an die Familie und Freunde. Gestern war ein trauriger Tag für den Fußball. Gerd wird in ewiger Erinnerung bleiben. Er hat viele begeisternde Spiele abgeliefert und viele wichtige Tore gemacht. Ich wünsche der Familie viel Kraft.“ Über den Anspruch. „Mit dem ersten Sieg den ersten Titel zu holen, wäre natürlich schön. Das ist ein wichtiges Spiel gegen einen Gegner, der sehr gut in die Bundesliga gestartet ist. Mit dem ersten Sieg muss man ein bisschen die Kirche im Dorf lassen. Wir versuchen natürlich, endlich zu gewinnen. Wir würden uns freuen, wenn es morgen klappt und dafür geben wir alles. Das Spiel hat eine Bedeutung, weil es um einen Titel gibt. Es hat keine Aussagekraft, wie die Saison verlaufen wird. Dafür ist es noch zu früh. Es ist wieder interessant zu sehen, wie weit wir sind. Natürlich trauen wir uns zu, zu gewinnen, auch wenn Dortmund einen guten Start in die Bundesliga hatte.“
Über Stanisic. „Er hat es gut gemacht. Er hatte einen kleinen Ballverlust, der nicht passieren darf. Aber sonst war ich sehr zufrieden mit ihm. Er ist ein sehr verlässlicher Spieler, der wenig Ausschläge hat und Verlässlichkeit mitbringt. Er versucht auch, die Spieler um sich herum mit zu führen und spricht viel. In der Vorbereitung hat er gute Eindrücke hinterlassen und es gegen Gladbach ordentlich gemacht. Damit steht er auch morgen wieder in der Verlosung.“ Zu Haaland. „Erling Haaland ist natürlich ein herausragenden Stürmer. Es ist eine Mischung aus mehreren Dingen, wir müssen in der Kette extrem konzentriert sein, er darf wenig Räume bekommen. Andererseits gilt es, ihn körperlich zu kontrollieren. Neben seiner Abschlussqualität ist er sehr robust und schnell. Es geht darum, nach Ballverlust, im Gegenpressing aktiv zu sein, damit der Gegner nicht so leicht tief hinter die Kette spielen kann. Es wird Situationen geben, wo wir ihn nicht halten können, aber dann haben wir immer noch den besten Torhüter der Welt im Tor. Es ist wie immer im Fußball: Es geht nur im Team!“ Über Lewandowski. „Lewy hat über mehrere Jahre bewiesen, dass er ein Weltklasse-Stürmer ist. Erling ist noch nicht so lange in der Bundesliga, hat aber eine super Quote. Das Herausragende ist, wenn du über mehrere Jahre deinen Teil dazu beiträgst, dass dein Verein erfolgreich ist. Der Unterschied ist auch das Alter, Lewy hat deutlich mehr Erfahrung. Gemeinsamkeiten sind die unglaubliche Torgefahr. Es gibt Parallelen aber es sind trotzdem unterschiedliche Stürmertypen. Lewy ist extrem mitspielend, ich bin sehr froh, dass ich ihn habe.“ Über Davies und Upamecano. „Phonzy hat es offensiv herausragend gut gemacht, vor allem vor dem Hintergrund, dass er nur ein paar Einheiten hatte. Defensiv hat er in der einen oder anderen Situation noch nicht so glücklich gewirkt. Das ist ein Rhythmus-Thema. Mir ist es lieber so, dass er sich im Spielaufbau etwas zutraut, als dass er immer nach hinten spielt und sich nichts zutraut. (Zu Upamecano.) Der Spielstil ist nicht großartig anders. Mit seinen Kollegen hatte er noch nicht so viele Einheiten. Die Diskussion über seine Leistung fand ich nicht gerechtfertigt. Er ist ein junger Spieler, der erstmal reinkommen muss und seinen Rhythmus sammeln muss.“ Über ein Fazit zum Gladbachspiel. „Dass wir noch etwas zu tun haben. In der Spieleröffnung hatten wir ein bisschen zu viele Ballverluste. Es war sehr wenig Zeit, um den Rhythmus zu kriegen. Es ist normal, dass wir Zeit brauchen, um reinzukommen. Man hat gesehen, dass wir noch ein bisschen brauchen. Es war kein Spiel, um körperlich gut reinzukommen, es war sofort von 0 auf 100.“ Zum BVB. „Sie haben herausragende Fußballer und eine gute Gabe, viel Personal ins letzte Drittel zu kriegen. Was sie herausragend gut machen, sind ihre Tempoverschärfungen bei Ballgewinn. Die Situationen, wo sie in den Tempowechsel gehen, sind die größte Gefahr. Gegen Frankfurt hatten sie die meisten Chancen nach Umschaltsituation. Wenn sie mit Tempo auf die Kette gehen, ist es schwer zu verteidigen. Von daher tun wir gut daran, sie möglichst aus den gefährlichen Situationen wegzuhalten.“
Außer den oben erwähnten Akteuren ist der restliche Kader fit und einsatzbereit. Man darf also gespannt sein, wem Nagelsmann das Vertrauen für die Startelf schenkt.
So könnte Bayern spielen: Neuer – Stanisic, Upamecano, Süle, Davies – Kimmich, Goretzka – Sane, Müller, Gnabry – Lewandowski
Der FC Bayern trifft am Dienstagabend (20:30 Uhr) auswärts auf den BVB.
Der Hauptoffizielle Schiedsrichter steht bislang (Stand Montag, 15 Uhr) noch nicht fest.
Jetzt wünsche ich euch allen noch eine schöne Woche! Vielleicht sehe ich den ein oder anderen ja bei meinem kurzen Österreichaufenthalt!
Euer Red Eagles Mitglied Johannes